Streusalzalternativen

© Andreas Steinert Gartenleben GmbH / Kaliumformiat. Alternative zum Streusalz

Salze der Carbonsäuren – eine ökologische Alternative zu Streusalz?

Streusalz kann im Winter großen Schaden an unseren Straßenbäumen anrichten. Braune Blattränder, absterbende Äste und ein verschlämmter, an Bodenlebewesen verarmter Boden sind die sichtbaren Folgen des Einsatzes von Natriumchlorid – vulgo Salz. Weniger Salz streuen und mehr auf Splitt setzen ist eine Alternative. Aber was ist eigentlich mit anderen Auftaumitteln als Alternativen zum Salz?

Der volkswirtschaftliche Schaden, den die verwendeten 200.000 bis 300.000 Tonnen Salz pro Jahr anrichten, ist kaum messbar. Korrosion, belastetes Grundwasser, verunreinigte Seen und Pflanzenschäden sind nur eine Seite der Medaille. Auch der Straßenbelag, Brückenkonstruktionen und viele andere Teile der Verkehrsinfrastruktur nehmen Schaden. Vielerorts wird der Einsatz bereits reduziert und Nebenstraßen oder Tempo-30-Zonen werden nicht mehr mit Salz gestreut. Auf Flughäfen setzen die Betreiber teilweise auf Kaliumformiat, einem Salz der Ameisensäure und auf Kaliumacetat, einem Salz der Essigsäure. Auch ein Salz, ja, aber eben eins ohne Natrium und ohne Chlorid. Beide Ionen des konventionellen Streusalzes sind in schon geringer Konzentration stark pflanzenschädigend.

Wie wirken Kaliumformiat und Kaliumacetat?

Beim Streuen oder auch der flüssigen Anwendung dieser alternativen Mittel kann der Gefrierpunkt des Wassers auf bis zu -50° C abgesenkt werden. Die Wirkungsweise ist ähnlich der des Streusalzes, aber einmal ausgebracht bauen sich die Formiate und Acetete schnell ab. In Gewässern findet der Abbau nahezu ohne Sauerstoffbedarf statt, was ebenfalls positiv zu bewerten ist. Kalium wird als Pflanzennährstoff aufgenommen. Somit ist beim Einsatz dieser Auftaumittel bisher nicht von ökologischen Folgeschäden berichtet worden. Auch der Mensch und seine tierischen Begleiter scheinen das gut zu vertragen. Formiate sind Lebens- und Futtermittelzusatzstoff und die Pfoten der Vierbeiner leiden nicht!

Und der Preis?

Der ist hoch. Etwa zehnmal teurer ist der Einsatz von Formiaten und Acetaten im Vergleich zu Streusalz. Die Frage ist jetzt, ob dieser Preis mit den Schäden durch Streusalz aufgewogen werden kann und das scheint so zu sein. Allein die tausenden von Euro, die geschädigte Bäume kosten. Streusalz verursacht  Korrosion von Autos und Brücken, die Umweltschäden in Oberflächen- und Grundwässern können gar nicht quantifiziert werden. Wir wissen zu wenig, was das Salz in Seen, Flüssen und Bächen an Schaden verursacht.

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