Plastik im Garten?

(c) K. Weber, Natur im Garten

Als Mikroplastik bezeichnet man winzige Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind und aus unterschiedlichen Kunststoffarten bestehen können. Mikroplastik ist für uns häufig unsichtbar Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polyurethan (PU) und viele weitere feste synthetische Polymere sind Beispiele dafür. Auch der Abrieb von Reifen (Gummi, Synthesekautschuk) gehört dazu.

Primäres Mikroplastik wird gezielt als Zusatzstoff zu Produkten wie Kosmetika, Reinigungsmitteln oder Farben hinzugefügt. Auch in Düngemitteln, oder im Aufbau von Kunstrasen wird Mikroplastik bewusst eingesetzt, um bestimmte Produkteigenschaften zu erhalten. Die Palette ist riesig und reicht vom Abrieb von Zahnbelag durch Zahnpasta über die Farbgestaltung von Lacken bis hin zur Rieselfähigkeit von Salz oder der allmählichen Freisetzung von Nährstoffen in Düngemitteln.  

Sekundäres Mikroplastik entsteht hingegen unbeabsichtigt, beispielsweise durch Abrieb und/oder Zerfall. Durch das Waschen von Textilien, das Absplittern von Farbe oder durch Reifenabrieb gelangen Kunststoffreste in die Umwelt. Auch größere Kunststoffteile, die durch davongewehten Müll in Umlauf gebracht werden und nicht wiedereingeholt wurden, werden im Laufe der Zeit spröde und zerfallen in Mikroplastikteilchen.

Mikroplastik gelangt auf verschiedenen Wegen in den Boden, darunter:

  1. Abfall und illegale Entsorgung: Plastikmüll, der nicht ordnungsgemäß entsorgt wird, landet oft in der Umwelt. Wind und Wasser können diesen Müll weiterverbreiten.Durch diese Bewegung zerreiben sich die Reste zu immer kleineren Teilchen, die umso leichter von Wind und Wasser verfrachtet werden. Durch Feinstaub, den Regen oder über Flüsse und Bäche werden sie als Plastikfragmente in den Boden gespült.
  2. Deponien: Plastikabfälle auf Mülldeponien können vor allem bei der Anlieferung, aber auch nach der Ablage durch Wind und andere Einflüsse in die umliegenden Böden gelangen. Auch das Sickerwasser von Deponien kann Mikroplastik in den Boden transportieren.
  3. Straßen, Straßenbeläge und Schuhsohlen: Reifen-/Asphaltabrieb, Straßenmarkierungen und Plastikmüll aus urbanen Gebieten, aber auch der Abrieb von Schuhsohlen tragen in großem Stil zur Mikroplastikverschmutzung bei.
  4. Industrie, Baustellen, Gebäude: Bei Herstellung, Transport und Rückgewinnung von Plastik als wertvollem Werkstoff gehen Teile davon verloren, ebenso beim Bau, der Instandhaltung, der Reinigung und dem Abriss von Gebäuden.
  5. Landwirtschaftliche Praktiken: Kunststoffprodukte wie Folien, Netze, Etiketten, Schnüre, Pflanzenclips sowie Dünger- und Saatgutverpackungen werden in Gärtnerei und der  Landwirtschaft häufig verwendet. Diese können im Boden verbleiben, wenn sie sich zersetzen oder zerfallen. Mitunter wird Klärschlamm als Dünger auf Feldern ausgebracht. Klärschlamm enthält Mikroplastik, welches sich vorwiegend durch menschliche Aktivitäten wie z.B. Wäsche waschen, angereichert hat.
  6. Kläranlagen: Abwässer aus Haushalten und Industrie enthalten Mikroplastik, welches in Kläranlagen zu 95%, aber eben noch nicht ganz herausgefiltert werden kann. Der Rest winzigster Partikel kann über Klärschlamm in landwirtschaftlichen Flächen landen. Der größere Teil des Klärschlamms wird allerdings thermisch verwertet.
  7. Kompost und Düngemittel: Kunststoffpartikel aus Verpackungen und anderen Quellen können in organische Abfälle gelangen und über Kompost und Düngemittel in den Boden eingebracht werden.
  8. Textilfasern: Synthetische Fasern aus Kleidung und Textilien gelangen als Müll oder über Haushaltsabwässer in die Umwelt und in weiterer Folge in den Boden.

Zusammengefasst tragen eine Vielzahl menschlicher Aktivitäten zur Verbreitung von Plastik im Boden bei. Es ist wichtig, Maßnahmen zur Reduzierung des Plastikverbrauchs, des sinnvollen und umsichtigen Umgangs mit Plastik und zur Verbesserung des Abfallmanagements zu ergreifen, um die Plastikverschmutzung in Böden zu minimieren.

Mikroplastik im Boden und in den Pflanzen hat potenziell weitreichende und besorgniserregende Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit. Hier sind einige Beispiele dazu:

Auswirkungen auf den Boden

  1. Veränderung der Bodenstruktur: Mikroplastikpartikel können Bodenporen verstopfen und die Wasserhaltekapazität des Bodens reduzieren. Das kann die Belüftung und die Wasseraufnahme der Pflanzenwurzeln beeinträchtigen.
  2. Beeinträchtigung des Bodenlebens: Mikroplastik kann die Mikroorganismen im Boden schädigen, die für den Abbau organischer Stoffe und die Nährstoffkreisläufe entscheidend sind. So wird das gesamte Bodennahrungsnetz gestört und die Bodenfruchtbarkeit verringert.
  3. Chemische Verschmutzung: Mikroplastik kann schädliche Schwermetalle und organische Schadstoffe binden und in den Boden einbringen. Diese Schadstoffe können toxisch für Pflanzen und Bodenorganismen sein.

Auswirkungen auf Pflanzen

  1. Physische Beeinträchtigung: Pflanzen nehmen Mikroplastikpartikel über ihre Wurzeln auf, diese Partikel können die Leitbahnen verstopfen. Dies beeinträchtigt das Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme, was zu einem verringerten Pflanzenwachstum und Ertrag führen kann.
  2. Chemische Beeinträchtigung: Mikroplastik kann als Träger für Schadstoffe dienen. Diese Schadstoffe können von den Pflanzen aufgenommen werden, was zu toxischen Effekten führen kann.
  3. Störung der Symbiosen: Mikroplastik kann symbiotische Beziehungen zwischen Pflanzen und Mikroorganismen, wie z.B. die Lebensgemeinschaft von Bodenpilzen und Pflanzenwurzeln stören. Diese Symbiosen sind jedoch wichtig für das Bodenleben, die Nährstoffaufnahme und das Pflanzenwachstum.

Langfristige Folgen

  • Schadstoffanreicherung: Schadstoffe, die an Mikroplastikpartikeln haften, können sich in Pflanzen ansammeln und durch die Nahrungskette weitergegeben werden. Dies kann auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, wenn belastete pflanzliche oder tierische Produkte konsumiert werden.
  • Verminderte Nahrungsmittelproduktion: Die anhaltende, schwer rückgängig zu machende Anreicherung von Mikroplastik im Boden kann die Fruchtbarkeit der gärtnerisch und landwirtschaftlich genutzten Böden beeinträchtigen, was zu geringeren Erträgen und einer verminderten Nahrungsmittelproduktion führen kann.

Forschung und Gegenmaßnahmen
Es ist noch viel Forschung nötig, um das volle Ausmaß der Auswirkungen von Mikroplastik auf Boden und Pflanzen zu verstehen. Gegenmaßnahmen könnten u.a. die Reduzierung der Plastikverwendung und die Entwicklung von biologisch vollständig abbaubaren Alternativen umfassen. Wobei wir alle mithelfen können, sind nachhaltiger Konsum und die Verbesserung des Abfallmanagements. Sauber trennen bedeutet zum einen die Rückgewinnung des wertvollen Rohstoffs zu maximieren, aber auch, den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt zu minimieren.

Mikroplastik kann auf verschiedene Weisen potenziell gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen haben. Hier sind einige der wichtigsten Bereiche:

Aufnahmewege von Mikroplastik

  1. Nahrungsmittel und Getränke: Mikroplastik kann durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln (z.B. Meeresfrüchte, Fisch, Honig, Salz) und Getränken (z.B. Wasser oder andere Getränke aus Plastikflaschen) aufgenommen werden.
  2. Luft: Mikroplastikpartikel können eingeatmet werden, insbesondere in städtischen Gebieten oder Innenräumen mit hoher Staubbelastung.

Potenzielle gesundheitliche Auswirkungen

  1. Entzündungen und Gewebeschäden: Mikroplastikpartikel können Entzündungen im Verdauungstrakt oder in den Atemwegen verursachen. Diese Entzündungen könnten zu Gewebeschäden und langfristigen gesundheitlichen Problemen führen.
  2. Toxische Effekte: Mikroplastik kann chemische Schadstoffe, wie Schwermetalle, Pestizide und andere organische Schadstoffe, adsorbieren und in den menschlichen Körper einbringen. Diese Chemikalien können toxische Wirkungen haben und das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen.
  3. Hormonelle Störungen: Einige Kunststoffe enthalten Zusätze wie Phthalate und Bisphenol A (BPA), die als endokrine Disruptoren wirken können. Diese Stoffe können hormonelle Ungleichgewichte verursachen und das Risiko für Fortpflanzungsprobleme, Entwicklungsstörungen und andere hormonelle Erkrankungen erhöhen.
  4. Veränderungen des Mikrobioms: Mikroplastik kann die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms beeinflussen, was sich auf die Verdauung und das Immunsystem auswirken kann.
  5. Langzeitrisiken: Langfristige Exposition gegenüber Mikroplastik und den damit verbundenen Schadstoffen könnte chronische Gesundheitsprobleme wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologische Störungen fördern.

Forschung und Unsicherheiten
Es ist wichtig zu betonen, dass die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen neu ist und viele Unsicherheiten bestehen. Während einige Studien besorgniserregende Ergebnisse gezeigt haben, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um das volle Ausmaß der Risiken zu verstehen.

Präventionsmaßnahmen
Um das Risiko der Mikroplastikexposition zu verringern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Reduzierung des Plastikverbrauchs und Vermeidung von Einwegplastik.
  • Wahl von alternativen Materialien wie Glas oder Edelstahl für Lebensmittel- und Getränkebehälter.
  • Vermeidung von Lebensmitteln und Getränken, die für ihre hohe Mikroplastikkontamination bekannt sind.
  • Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen durch regelmäßiges Reinigen und Lüften.

Gerade im Frühling kommen viele Plastikgegenstände im Garten zur Verwendung, die oft nur einmalig verwendet werden und anschließend im Müll landen. Um dies zu vermeiden, sollten wir unsere Gewohnheiten überdenken und auf plastikfreie Alternativen zurückgreifen. Im Garten gelingt es viel einfacher als im Haushalt.  

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten auf Plastik im Garten zu verzichten:

1. Pflanzgefäße und Töpfe
Verwenden Sie Töpfe aus Ton, Keramik oder biologisch abbaubaren Materialien wie Holz-, Hanf-, Kokosfaser, Sonnenblumenkernschalen, Mais oder Bambus.

2. Gartenwerkzeuge
Wählen Sie unlackierte Werkzeuge mit Holz- oder Metallgriffen anstelle von Plastikgriffen sowie verzinkte Gießkannen und Kübel ohne Farblackierung.

3. Plastikfreie organische Dünger
Stellen Sie zur Kräftigung ihrer Pflanzen selbst Pflanzenstärkungsmittel her, anstatt diese in einer Plastikverpackung zu kaufen. Brühen und Jauchen können aus heimischen Pflanzen wie Brennnessel, Beinwell oder Knoblauch hergestellt werden. Anregungen und Rezepturen finden Sie hier: https://www.naturimgarten.at/files/content/files/bruehen-jauchen-tees.pdf

Komposttee können Sie selbst aus eigenem Kompost herstellen oder in einer Papierverpackung erwerben:
https://naturimgarten.shop/Kompost-Tee-fuer-Pflanzen-Gartenleben-8-Beutel-a-30-ml

4. Gartenmöbel
Setzen Sie auf Gartenmöbel aus Holz, Metall oder Rattan.

Als Upcycling wird das Aufwerten alter Materialien bezeichnet. Werden Sie kreativ und basteln Sie sich Möbel aus Reststoffen wie zum Beispiel Paletten, Holzresten oder Alteisen. Schonen Sie Ihre Gartenmöbel durch eine richtige Lagerung, um damit eine lange Lebensdauer zu sichern. (Upcycling vor Neukauf!)

5. Pflanzschilder
Verwenden Sie Schilder aus Holz, Metall oder selbstgemachte aus Steinen oder recyceltem Material.

Für die Jungpflanzenanzucht leisten Holzstäbchen (Stieleis, oder Zungenspatel aus dem Apothekerbedarf) gute Dienste. Bleistifte eignen sich am besten zum Beschriften von Holzstäbchen, weil Faserstifte und Kugelschreibertinte rasch verlaufen und unleserlich werden. Geduldige können die Schriftzüge mit einem Lötkolben einbrennen.

6. Kompostbehälter
Wählen Sie Kompostbehälter aus Holz oder Metall bzw. setzen Sie den Komposthaufen ohne Behälter in Pyramiden- bzw. Kegelform an.

7. Mulch- und Abdeckmaterialien
Verwenden Sie organische Materialien wie Stroh, Heu, Holzhäcksel, Laub, Grasabfälle und viele andere. Folien oder Vliese aus Maisstärke, Schafwolle, Baumwolle oder Kokosfasern sind umweltfreundlicher als Plastikmulchfolien.

8. Saatgut- und Pflanzverpackungen
Kaufen Sie Saatgut in Papierverpackungen oder sammeln Sie eigenes Saatgut und lagern Sie es in Glasbehältern. Ziehen Sie Ihre Pflänzchen aus Samen selbst in Anzuchtschalen oder -platten vor, so können verhältnismäßig wenig Behältnisse für viele Pflanzen genutzt werden. Ausrangierte Auflaufformen aus Blech eignen sich dafür bestens.

Tipp: Falls Sie Jungpflanzen in Plastik kaufen, achten Sie zumindest darauf, es bei Betrieben zu kaufen, die Ware in recyceltem Plastik aus „PCR-Material“ (= Post Consumer Recycling) in hoher Qualität anbieten, um Ressourcen und Umwelt zu schonen und Rohstoffkreisläufe zu stärken. Gehen Anzuchtgefäße oder Plastiktöpfe zu Bruch, sollten sie unbedingt im richtigen Abfallbehälter landen. Beachten Sie dafür die Bestimmungen ihres örtlichen Abfallverbandes.

9. Gartenschnüre und -binder
Nutzen Sie Schnüre aus natürlichen Materialien wie Jute, Sisal oder Baumwolle. Verzichten Sie auf Plastikclips, indem Sie Ihre Pflanzen sanft um die Bindeschnüre oder in spiralförmige Metallstäbe leiten bzw. sie mit den vorher erwähnten Materialien fixieren.

10. Stützmaterialien
Zum Abstützen von Paradeiser oder Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Erbsen sind Gerüste, Stäbe, Netze oder Schnüre nützlich. Alternativ zu Kunststoffen sind Stäbe aus Holz, Keramik oder Metall verfügbar. Drähte oder Schnüre aus Jute, Bast, Kokos oder Hanf sind gute Alternativen, um die Pflanzen anzubinden oder zu stützen.

11. Regenfässer
Verwenden Sie Holz- oder Metallfässer, um Regenwasser zu sammeln.

Regentonnen aus Holz sind langlebig, natürlich und witterungsbeständig. Alte Eichenfässer aus der Weinproduktion eignen sich beispielsweise gut als Regentonnen. Beachten Sie, dass Holztonnen beim längeren Austrocknen undicht werden können und ebenso wie Metalltonnen nicht frostfest sind.

Zum Sammeln größerer Regenwassermengen können neben Kunststoffzisternen auch Betonzisternen errichtet werden. Bei unterirdischem Einbau sind diese auch im Winter gut vor Frost geschützt, brauchen aber eine Pumpe zur Wasserentnahme.

12. Sonstige Plastikfreie Materialien

Hochbeete: Hochbeete können aus einer Vielzahl an natürlichen Materialien erstellt werden. Als Einfassung können Natursteine, Ziegel oder Holz sowie Äste von Weiden oder Haseln verwendet werden. Beim Holz eignen sich robuste Hölzer wie Eiche, Lärche oder Douglasie. Die Verwendung von Holzschutzmitteln ist bei diesen Arten nicht nötig. Hochbeete aus Metall oder ausgediente Badewannen sind weitere Alternativen.

Rasen-/ Beeteinfassungen:
Zu den plastikfreien Alternativen am Markt zählen Metall (Edelstahl, Aluminium), Steine (Granit, Klinker) oder Beton. Sie punkten außerdem mit ihrer Langlebigkeit.

Rasentrimmer:
Trimmerfäden sollten aus natürlichen Materialien bestehen.
Die Mahd einer Wiese im Garten kann alternativ auch mit einer Hand-Sense, einer Heckenschere (mit schwenkbarem Stielgriff), einem Balkenmähwerk oder mit Akku-/Motorsense mit Sternaufsatz gelingen.

1. Kulturschutznetze

Diese gibt es im Handel auch aus Baumwolle. Sie verfangen sich allerdings leichter an Holzhochbeeten und nehmen bei dauerharftem Erdkontakt rasch Schaden.

2. Erde selbst mischen und wiederverwenden, anstatt Pflanz- oder Blumenerde im Plastiksack kaufen

Egal ob für die Vorkultur von Gemüse, das Teilen oder Umtopfen von Kräutern oder Topfpflanzen – es ist nicht unbedingt nötig, für Pflanzungen Erde im Plastiksack zu kaufen.

Erden können auch selbst gemischt werden. Rezepturen für bewährte Mischungen und Tipps zu torffreien Substraten finden Sie hier.

Manche Kompostierer und Substrathersteller stellen für die Selbstabholung geeignete Lasten-E-Bikes zur Verfügung. Bei größeren Mengen spart man durch den Kauf loser Erde nicht nur Verpackungsplastik, sondern auch Geld. Sprechen Sie sich mit Nachbarn und Freunden ab, dann lohnt sich das Liefern lassen umso mehr.

3. Eigenen Kompost herstellen  

Kompost ist das schwarze Gold der Gärtnerin/ des Gärtners.

Durch die Eigenkompostierung von Küchenabfällen, sowie von Pflanzenresten aus den verschiedenen Bereichen im Garten wie Gemüse, Obst, Rasen, Wiese, Sträucher oder Bäume kann nicht nur Zeit und CO2 sowie Spritkosten vom Abtransport eingespart werden, hier werden lokale Ressourcen genutzt und aktiver Umweltschutz gelebt. Und durch das eigene Kompostieren kann auch viel Plastik eingespart werden. Weitere Infos finden Sie hier.

Tipp zum Kompostieren: Bio-Plastiksackerl besser in der Bioabfalltonne anstatt im Haus-Kompost entsorgen. In professionellen Kompostierwerken kann der Abbau durch die gesicherte Heißrotte viel rascher erfolgen als beim oft viel kühler und langsamer geführten Hauskompost.

Obwohl es viele Möglichkeiten gibt, Plastik im Garten zu reduzieren, gibt es einige Bereiche, in denen der Verzicht auf Plastik derzeit schwierig ist.

1. Bewässerungssysteme und Schläuche
Plastikschläuche sind flexibel, langlebig und relativ kostengünstig im Vergleich zu Alternativen wie Metallrohren. Sie sind auch leichter und einfacher zu handhaben. Achten Sie unbedingt auf hochwertige, zertifizierte Schläuche, deren Hersteller sie für diese Nutzung ausweisen.

2. Gewächshäuser und Folientunnel, Frühbeet, Frosthaube
Plastikfolien für Gewächshäuser und Tunnel sind leicht, einfach zu montieren und bieten eine kostengünstige Möglichkeit, Pflanzen vor Witterungseinflüssen zu schützen. Glas- oder Polycarbonatplatten sind langlebige Alternativen, aber sie sind teurer und erfordern stabilere Strukturen, was die Installationskosten erhöht.

3. Abdichtfolien Dach, Teich
Naturkautschuk ist teuer und lässt sich weniger leicht verarbeiten, daher sind Abdichtfolien derzeit alternativlos. Achten Sie auf die Verwendung pestizidfreier Folien – ihren Pflanzen, sich selbst und der Umwelt zuliebe.

4. Regenbehälter
Großvolumige Regenwasserzisternen, welche im Boden vergraben werden, sind aus Kunststoff oder Beton am Markt verfügbar. Der große Vorteil von Regenwasserzisternen ist, dass große Mengen Wasser unterirdisch im Tank gesammelt und gespeichert werden und bei Bedarf zur Bewässerung im Garten genutzt werden können. Frostbeständige Regentonnen ergeben sich bei der Verwendung von Gestellen mit einem eingehängten Behälter aus geeigneter Abdichtfolie. Diese dehnt sich bei Frost ausreichend stark, um ein Sprengen des Behälters zu vermeiden. Herkömmliche Regentonnen aus Plastik schaffen das nicht.

5. Verpackungen von Flüssigem
Es gibt bereits zahlreiche Start-Ups und Unternehmen die alternative, plastikfreie Verpackungen aus Reststoffen oder natürlichen Materialien entwickeln.

Für Flüssigdünger sind uns noch keine Anbieter bekannt, da die Behälter entsprechend beständig sein müssen. Biobasierte Verpackungen auf Algenbasis sind für Getränke im Lebensmittelbereich aber bereits im Einsatz z.B. hier https://www.notpla.com/ooho

6. Profigartenbau
Gartenprofis stehen unter hohem Kostendruck und Praktikabilitätsanspruch (Funktionalität der Produktionsmittel), aber auch hier braucht und gibt es bereits neue Lösungen. Gerade in diesem Bereich ist die gezielte Rückgewinnung brüchiger Töpfe, Trays und Folien ein lohnender Ansatz.

Mit dem Gütesiegel von „Natur im Garten“ steht Ihnen eine fundierte Entscheidungshilfe beim Kauf von ökologischen Gartenprodukten zur Verfügung. Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmittel, Hilfsmittel, Dünger, Substrate, Kompostierungshilfen sowie Gartenhilfen wie Hochbeete, Komposter, Mulchmaterialien und vieles mehr werden damit ausgezeichnet, um naturnahes Gärtnern zu erleichtern.

Grundprinzip: alle Gütesiegelprodukte werden nach folgenden Kriterien gleichrangig geprüft:

  1. Funktionalität (gibt es einen Werkstoff, der Plastik ohne Funktionsverlust oder Qualitätsminderung ersetzen kann?)
  2. Alternativlosigkeit (kann das Produkt aus einem anderen Material hergestellt werden und bleibt dabei marktfähig?)
  3. Schädlichkeitspotential (wie hoch ist das Risiko, bei Herstellung, im Gebrauch oder bei der Entsorgung zur Mikroplastikverschmutzung beizutragen?)

Sie können sich auf uns verlassen!

„Natur im Garten“ Telefon: +43 (0) 2742 / 74 333